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Deutschlands...

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...schnellste Pensionärstruppe - so hat uns eine Zeitschrift vor einigen Jahren einmal genannt. Ganz gleich, ob am Ende ein Platz auf dem  Treppchen heraus-springt - unsere Mitglieder sind auch im  fortgeschrittenen Alter immer noch mit viel Engagement und Freude dabei!

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Die schnellen Alten

Die Geschichte der Enduro-Senioren Deutschland

Wer einmal bei einer Klassik-Geländefahrt zugeschaut hat, dem sind bestimmt die Fahrer im markanten schwarz-gelben Dress aufgefallen, die oft noch ganz beherzt und gekonnt am Gasgriff drehen. Die meisten haben „600er“ oder „700er“-Startnummern, das heißt, sie sind mindestens 60 oder 70 Jahre alt. Die „Gelben“ sind Mitglieder der Enduro-Senioren Deutschland, einem Freundeskreis, der 2019 sein 40jähriges Bestehen feierte.

Viele frühere Geländesportler mussten Mitte der 1970er Jahre notgedrungen ihren Helm an den Nagel hängen, weil die damalige OMK ihnen aus Altersgründen die Lizenz verweigerte. Nur widerwillig hatte die Frankfurter „Motorsportbehörde“ sich 1976 auf Druck der Industrie bereiterklärt, einen „Senioren-Cup“ auszuschreiben, in dem 40jährige antreten durften, aber irgendwann war auch das fünfte Lebensjahrzehnt erreicht und die Fahrer wurden von der OMK zum Zuschauen verdammt, was heute nur noch für ungläubiges Kopfschütteln sorgt. Joachim Paul, der Initiator des „Senioren-Cup“, war der Auffassung, daß die ehemaligen Konkurrenten sich nach ihrer aktiven Zeit nicht aus den Augen verlieren sollten, sondern in Kontakt blieben, um dabei all das nachholen, was durch den Wettbewerbsstress der vergangenen Jahre zu kurz gekommen war. Ein gutes Dutzend „Ehemaliger“ traf sich dann zum ersten mal in Bad Breisig am Mittelrhein und man nannte sich fortan „Enduro-Senioren Deutschland“. Die geselligen Treffen in lockerer Runde wurden schnell zur regelmäßigen Institution. Bald aber juckte die Gashand wieder. Viele besaßen noch ein altes Geländemotorrad oder eine aktuelle Enduro und da lag es nahe, bei den Treffen ein paar Runden abseits befestigter Straßen auf einem nahegelegenen Militärgelände oder auf der MC-Strecke in Dreckenach an der Mosel zu drehen.

Senioren ist der mittlerweile 90jährige Herbert Schek, der sich bis vor wenigen Jahren noch gelegentlich noch in den Sattel seiner BMW oder Maico schwang. Sein Rekord von 25 Sechstagefahrten hatte über zwei Jahrzehnte Bestand, bevor er von Jeff Fredette aus den USA überboten wurde. Und wenn die OMK ihn damals gelassen hätte, wäre Herbert Schek ganz bestimmt noch öfter bei Six Days gestartet. Auch Hans-Christian Wehmeyer gehört zu uns, mittlerweile auch jenseits der 90. In den frühen 60ern war er Werksfahrer bei Gritzner, später Fahrtleiter bei der Geländefahrt in Karlshafen an der Weser. Insgesamt haben 31 Enduro-Senioren zwischen 1955 und 1994 an Sechstagefahrten teilgenommen und dabei 66 Goldmedaillen mit nach Hause gebracht. Volker von Zitzewitz, Peter Neumann, Eberhard Weber und Eddy Hau gehörten zu den Trophy-Siegern von 1955 und 1957 bzw. 1975 und 1976, die zum letzten mal einen der ganz großen Six-Days-Erfolge für die Bundesrepublik holten.

Als 1993 in Isny die erste Klassik-Geländefahrt in Deutschland organisiert wurde, begann für die Enduro-Senioren eine neue Ära. Von Anfang an waren die „alten Herren“, seinerzeit überwiegend gestandene Mittfünfziger, wieder mit großem Enthusiasmus dabei, oft sogar auf ihren Original-Motorrädern und in Originalbekleidung. Damals war der Klassik-Geländesport noch eine recht exotische Angelegenheit, deswegen wurden auch Startmöglichkeiten im Ausland gerne wahrgenommen. Burchard Lenz, seit unglaublichen 55 Jahren aktiv, startete sogar mehrere Male in den USA. Noch heute erzählen die amerikanischen Vinduristen von den spannenden Zweikämpfen zwischen Lenz und seinem gleichaltrigen kanadischen Freund Helmut Clasen bei den Schlußrennen der Reunion Rides in Arkansas oder Missouri.

In der Saison 2023 waren nicht weniger als 55 Enduro-Senioren mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren bei den unterschiedlichsten lizenzfreien Geländefahrten am Start. Während die einen es eher mit dem olympischen Gedanken halten und die Freude am Geländefahren genießen, blitzt bei den anderen der alte Ehrgeiz noch hervor. Aber da geht es sicher nicht um Pokale – die haben die Fahrer im Laufe ihrer Karriere wahrlich genug bekommen. Nicht selten stellen die Enduro-Senioren den punktbesten Fahrer einer Veranstaltung oder gewinnen die Mannschaftswertung. Nachdem vor zwei Jahrzehnten bereits einige Mitglieder in den USA am Start waren, sind es nun lizenzpflichtige “vintage-Veranstaltungen” im Ausland, wie beispielsweise die Classic Six Days, bei denen Enduro-Senioren erfolgreich sind.

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